Am 16. September 1923, einem Sonntag, hatten sich in der Ortschaft Wagnitz mehrere Brände ereignet. 

In weiterer Folge, am 16. November 1923, fand in Wagnitz eine Besprechung statt, um zu klären, wie man der Bevölkerung Schutz und Sicherheit bieten könnte. Als Besprechungsort wurde das Gasthaus Johann Reinisch, der heutige Niechtenwirt, ausgewählt. Thema der Besprechung war die Gründung eines eigenständigen Löschzuges um diesen Schutz für die Bevölkerung sicher gewährleisten zu können. Vorerst wurde die Feuerwehr als selbstständiger Löschzug und somit Teil der FF Feldkirchen gegründet.

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Für die Unterbringung der Geräte beschloss man ebenso die Errichtung eines Gemauerten Rüsthauses. Die Heranschaffung der Baumaterialien erfolgte mit den Fuhrwerken, die alle Wagnitzer Hausbesitzer unentgeltlich zur Verfügung stellten. Als Errichtungsort an der heutigen Wagnitzstraße 62 überließ Franz Hütter einen Bauplatz kostenlos.

Um die Feuerwehr zu führen wurde schließlich Franz Stangl als erster Kommandant bestimmt. Die Weihe des Rüsthauses fand schließlich am 10. August 1924 statt, danach wurde ein Fest abgehalten.

Und wie sollte es anders sein- das schöne Fest wurde durch den ersten Feueralarm unterbrochen.

Die Gründung als dislozierter Löschzug der FF Feldkirchen dürft dem Kommandanten Stangle jedoch von Anbeginn Unbehagen bereitet haben- so liest man in der Feldkirchner Feuerwehrchronik:

„Allmählich erstarkte der Drang im Löschzugsleiter Franz Stangl zu einer selbstständigen Feuerwehr Wagnitz.“

In der Gemeindesitzung vom 29. Dezember 1928 wurde die eigenständige Gründung der FF Wagnitz schließlich zum Beschluss erhoben. https://www.ff-wagnitz.at/2a355bc7-87f8-4082-bcb3-47b1ea051a87" alt="Ein Bild, das Text, alt, Gruppe, schwarz enthält. Automatisch generierte Beschreibung" width="440" height="255" />

Im Zuge des Anschlusses an das deutsche Reich verlor die FF Wagnitz ihre Selbststädigkeit aber wieder. 1946 entstand wiederum eine FF Wagnitz, doch es sah mit den Ausrüstungsgegenständen düster und traurig aus.
In den Kriegsjahren 1938 bis 1945 leiteten Josef Hopfer, Johann Krois und Johann Niederl den Löschtrupp, die wesentlichen Aufbauarbeiten nach dem Krieg wurden von Josef Neubauer, Gotthard Kapaun und Rudolf Nebel junior geleitet.

Mit der Hilfe von Spenden aus der Bevölkerung und Unterstützung der Gemeinde konnte 1948 schlussendlich ein gebrauchter Kraftwagen angeschafft werden- kurz darauf, im Jahre 1951 wurde dieser durch ein gebrauchtes Aggregat ergänzt.

Im Jahr 1962 erhielt die FF Wagnitz einen Tankwagen der FF Feldkirchen. Aufgrunddessen bewirkte der damalige Hauptmann-Stellvertreter Josef Hopfer einen Neubau des Rüsthauses, der schließlich 1964 beschlossen und 1965 mit Unterstützung der Gemeinde begonnen wurde. 

Ab 1973 leitete Rudolf Nebel die Wehr, er widmete ihr seine gesamte Freizeit. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die FF Wagnitz zwei Löschfahrzeuge anschaffen könnte. 

Das Jahr 1975 brachte der Feuerwehr eine neue „Spritze“, einen neuen Tankwagen. Die offiziellen Aufmärsche fanden beim Gasthaus Niechtenwirt statt, es wurde tüchtig gefeiert und der Reimchorist Gustl Fenz widmete den Wagnitz eines seiner Meisterwerke:

 

Der eifrige Feuerwehrmann

In Wagnitz ist die Feuerwehr
viel schlimmer als das Bundesheer,
deshalb bekommen diese Leut‘
eine neue Spritze heut‘

Es wurd‘ für manchen treuen Held
a Jause und a Bett auf’gstellt
mit Bettzeug, Topf und drum und dran
damit er hier essen und schlafen kann

Und nicht bei Kälte, Sturm und Wind
nach Hause muss, zu Weib und Kind
und er auch ohne langes Fragen
sich manchmal auch ins Gashthaus kann verschlagen

Ohne dass die Frau es weiß
die stets bewundert seinen Fleiß
und stolz ist tag und Nacht
weil mit der Spritze Dienst er macht.

Weil der Mann ihr oft erzählt
wie er dort die Stellung hält
was es stets ist für ne Plag
wenn seine Spritze nicht funktionieren mag

Dabei sollte diese Spritze sein
wie ein zartes Jungfräulein
für jeden Einsatz stets bereit
doch niemand will sie, zu keiner Zeit

Deshalb wünschen ihre Leut
Dass es immer bleibt wie heut
Und aslles hofft, der die Spritze kennt
Dass es in Wagnitz niemals brennt

Am 4. Jänner 1981 wurde bei der Wehrversammlung ein neues Kommando gewählt, als Kommandant wirkte fortan HBI Josef Steirer. Sein Stellvertreter wurde Josef Hopfer, Helmut Stiehle wurde Brandmeister.
Dem scheidenden Kommandanten Rudolf Nebel wurde der Dienstgrad Ehrenhauptbrandinspektor verliehen und er erhielt für seine Tätigkeit das Verdienstkreuz.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung 1991, am 13. Jänner, legte Hauptbrandinspektor Josef Steirer seine Funktion als Kommandant zurück, er erklärte sich aber bereit, weiterhin- ohne Funktion- eifrig für die Feuerwehr Wagnitz tätig zu sein. Auf seine Initiative hin wurde weiters das vielbesuchte Fest beim Feuerwehrhaus zu einer ständigen und vielbesuchten Einrichtung.
Zum neuen Kommandanten wurde damals HBI Josef Hopfer gewählt, Helmut Stiehle rückte vom Brandmeister zum Oberbrandinspektor nach.

1993 gab HBI Josef Hopfer dann aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Posten des Kommandanten bekannt, er verblieb jedoch als Kassier in einer wichtigen Funktion der Feuerwehr zur Verfügung.
Die anschließende Neuwahlt brachte Klaus Sattler als neuen Kommandanten hervor, Jürgen Kern wurde sein Stellvertreter. Dem Scheidenden Kommandanten Josef Hopfer wurde daraufhin der Dienstgrad Ehren-Hauptbrandinspektor verliehen.

Am 17. September 1995 lud HBI Klaus Sattler zur Übergabe und Weihe des neu errichteten bzw erweiterten Feuerwehrhauseses. Zahlreiche Gäste, Ehrengäste und Patinnen waren der Einladung gefolgt, ihnen ist heute noch eine Ehrentafel im Zubau gewidmet. Feierlich übergeben wurde zu diesem Anlass auch eine Tragkraftspritze und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF).

Im Jahr 1998 wude schließlich Jürgen Kern zum neuen Kommandant der Feuerwehr gewählt. Zum Stellvertreter votierte Franz Hödl.

Die beiden konnten auf eine engagiert und motivierte Mannschaft und ausrüstung zählen. Damals zählte man bereits vier Fahrzeuge, ein MTF, ein KLF, ein KRF-E und ein TLF.

2000 schließlich wurde dieses TLF aus Altersgründen ausgeschieden und ein neues beschafft. Das alte Fahrzeug wurde als Geschenk an eine ungarische Feuerwehr überstellt.

Kurz darauf, im Jahr 2002 wurden auch die Fahrzeuge KLF und KRF-E nach 25 Dienstjahren ausgeschieden. Als Ersatz dafür wurde im gleichen Jahr noch das aktuelle LF-A in Dienst gestellt. 

Am 15. März 2003 wurde bei der Wehrversammlung wieder ein neues Kommando gewählt. Ab dem damaligen Zeitpunkt fungierte Johann Posch als HBI, das Amt des Stellvertreters bekleidete wiederum Franz Hödl

2005 beschloss die Gemeinde im März den Zubau zum Feuerwehrhaus. Im Sommer wurde schließlich mit den Umbauarbeiten begonnen. Diese waren im Sommer 2006 abgeschlossen und die Feuerwehr konnte die neuen Räumlichkeiten beziehen.
Zum Ende des Einzugsjahres wurde ein weiteres Projekt in Angriff genommen, um das sich verbreiternde Einsatzspektrum besser abdecken zu können. Ein Klein-LKW vom Typ Iveco Daily wurde angeschafft und im September 2007 gesegnet.

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